Haartransplantation
Eigenhaar-Verpflanzung
Wir bieten in unserer Praxis die Haartransplantation in örtlicher Betäubung an. Zunächst wird in einem Vorgespräch Ihr aktueller Gesundheitszustand abgeklärt und das Behandlungsgebiet festgelegt.
Anschließend nehmen Sie in einem bequemen Behandlungsstuhl Platz oder legen sich auf die Behandlungsliege. Im Entnahmebereich am Hinterkopf werden die Haare abgescheitelt und in örtlicher Betäubung ein Hautstreifen mit Haarwurzeln entnommen. Die Ränder der Entnahmestelle werden zusammengezogen, was durch die Elastizität und Verschiebbarkeit der Kopfhaut leicht möglich ist, und mit einer sehr feinen chirurgischen Naht verschlossen. Die zuvor abgescheitelten Haare bedecken diese Naht, so dass die Entnahmestelle auch während des Heilungsprozesses nicht auffällt.
Parallel dazu werden die einzelnen „Grafts“ präpariert: Der entnommene Streifen wird in viele Hunderte einzelner Transplantate zerteilt, wobei ein Micrograft 1-2 Wurzeln enthält und ein Minigraft etwa 3-4 Haarwurzeln.
Das Ergebnis dieser fast schon mikroskopischen Arbeit sind winzige Hautinselchen mit einem Durchmesser zwischen 0,7 und 1,3 mm. Da jede einzelne Haarwurzel völlig intakt bleibt und von etwas Gewebe umgeben ist, kann sie rasch wieder in die Durchblutung aufgenommen werden und bleibt dadurch voll funktionsfähig.
Nun wird auf der Empfängerstelle und ebenfalls in örtlicher Betäubung die entsprechende Anzahl von Aufnahmeöffnungen geschaffen. Die vorbereiteten Transplantate werden mit der Pinzette eingesetzt. Wenn alle Transplantate eingesetzt sind, ist die Behandlung selbst schon beendet.
Nach Möglichkeit sollten Sie sich im Anschluss noch 30 bis 60 Minuten bei uns entspannen. In der Regel ist weder ein Kopfverband noch eine Übernachtung in unserem Hause erforderlich. Die können dann Ihre Heimreise antreten.
Ähnlich wie bei einer kleinen Schnittverletzung sorgt das im Blut enthaltene Fibrin, sozusagen der „körpereigene Klebstoff“ dafür, dass das Transplantat hält und sich die winzige Wunde rasch schließt.
Aussehen nach der Behandlung
Die kleinen Krusten, die sich auf den Transplantaten bilden, werden innerhalb von 10 bis 14 Tagen bei der Haarwäsche abfallen. Darunter sind zunächst (wie bei jeder anderen heilenden Wunde) blassrosa Punkte. Wenn diese Pünktchen mit dem Resthaar nicht abgedeckt werden können, dürfen Sie sie unbesorgt mit einem Abdeckstift unsichtbar machen. Die Entnahmestelle fällt nicht auf, da sie durch das Haar am Hinterkopf überdeckt wird.
Auch wenn wir unseren Patienten bereits kahle Stellen wieder mit Haaren besiedeln und ihnen damit ein jüngeres Aussehen zurückgeben können: Wir können die Menge der vorhandenen Wurzeln nicht vermehren, wir können nur geschickt umverteilen. Den dichten Haarschopf eines 16-jährigen können wir nicht wieder herstellen.
Auch müssen wir beim Einsetzen der einzelnen Transplantate kleinste Hautbrücken als Zwischenräume belassen, damit die Wurzeln vom umgebenen Gewebe her in die Durchblutung aufgenommen wird. Dies ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für das sichere Anwachsen.
Wird eine Transplantation in einem völlig kahlen Gebiet durchgeführt, so ist der Erfolg zunächst eine flächendeckende, lichte Behaarung. Hier kann man in einer Folgebehandlung in die Zwischenräume transplantieren, so dass eine gute Haardichte erreicht werden kann.
Weist das behandelte Areal noch eigenes Resthaar auf, so kann man in diese schütteren Stellen Transplantate einsetzen, um wieder optische Dichte zu erzielen. Dennoch muss man sich dabei bewusst sein, dass das „Resthaar“ weiterhin ausfallen kann. Aber natürlich kann man auch hier wieder durch Transplantate eine Verdichtung vornehmen.
Gerade bei derartigen Überlegungen sollten Sie mit einem erfahrenen Spezialisten sprechen. Er kann schon im Vorfeld abschätzen, wie viele zur Umverteilung geeignete Haarwurzeln zur Verfügung stehen und welche Areale langfristig damit bedeckt werden können.