Phot­ody­na­mi­sche The­ra­pie bei akt­i­ni­schen Kera­to­sen, ober­fläch­li­chen Basal­zell­kar­zi­no­men und Mor­bus Bowen.

PDT: Effek­ti­ve Behand­lung von Hautkrebsvorstufen

Eine beson­ders effek­ti­ve und siche­re The­ra­pie zur Behand­lung von flä­chi­gen Früh­for­men des hel­len Haut­kreb­ses stellt die Phot­ody­na­mi­sche The­ra­pie (PDT) dar. Häu­fig noch als Inno­va­ti­on ein­ge­stuft, haben wir hier bei uns in der Pra­xis bereits eine über 20-jäh­ri­­ge Erfah­rung mit die­ser Therapieform.

Wann und wes­halb ist eine The­ra­pie sinnvoll?

Durch eine jah­re­lan­ge UV-Belas­­tung kann es in den obers­ten Haut­schich­ten durch eine Art Schutz­me­cha­nis­mus zur ver­mehr­ten Horn­bil­dung kom­men, die schließ­lich als hart­nä­cki­ge Schup­pung auf­fällt. In spä­te­ren Sta­di­en kom­men außer­dem noch Rötun­gen und Ent­zün­dun­gen hin­zu.  Betrof­fe­ne Flä­chen sind vor allem das Gesicht, die Kopf­haut,  Dekol­tee, Unter­ar­me und Hand­rü­cken, eben gera­de sol­che Haut­par­tien, die durch jah­re­lan­ge Expo­si­ti­on viel Son­ne abbe­kom­men haben. Nach eini­ger Zeit, und vor allem wenn kei­ne adäqua­te The­ra­pie durch­ge­führt wird, kann aus die­sen Haut­krebs­vor­stu­fen in ca. 20 % der Fäl­le ein Spi­na­li­om ent­ste­hen. Ein Spi­na­li­om, der zweit­häu­figs­te Haut­krebs über­haupt, ist ein gefähr­li­cher Tumor, der auch Absied­lun­gen (Meta­sta­sen) bil­den und töd­lich sein kann. Ähn­li­che Mecha­nis­men füh­ren zu Basa­li­o­men und zum Mor­bus Bowen.

Um eine der­ar­ti­ge Ent­wick­lung zu ver­mei­den, ist eine leit­li­ni­en­ge­rech­te kon­se­quen­te und frü­he Behand­lung aller akt­i­ni­schen Kera­to­sen ange­zeigt.  Zur Behand­lung ste­hen zahl­rei­che äußer­li­che The­ra­pien zur Ver­fü­gung. Punk­tu­el­le akt­i­ni­sche Kera­to­sen kön­nen z. B. mit einem Laser behan­delt oder mit einer loka­len Che­­mo- oder Käl­te­the­ra­pie behan­delt wer­den. Für die Flä­chen­be­hand­lung eig­nen sich Cremes, die eben­so ein Che­mo­the­ra­peu­ti­kum ent­hal­ten oder auch auf das Immun­sys­tem einwirken.

Die phot­ody­na­mi­sche The­ra­pie als Alternative

Eine wei­te­re, moder­ne, unge­fähr­li­che und vor allem effek­ti­ve Metho­de ist die phot­ody­na­mi­sche The­ra­pie.  Hier­bei wird der natür­li­che Stoff Ami­no­lä­vu­lin­säu­re (ALA), ein unge­fähr­li­ches Pro­te­in und Vor­stu­fe des roten Blut­farb­stof­fes Hämo­glo­bin,  auf die betrof­fe­nen Stel­len auf­ge­tra­gen. Nach ca. 1 Stun­de Ein­wirk­zeit lagert sich die­se Sub­stanz fast  aus­schließ­lich in den kran­ken Zell­ker­nen an. Dadurch wer­den die zu behan­deln­den Area­le sehr licht­emp­find­lich gemacht.  Die „gesun­den“ Zel­len neh­men die­sen Stoff kaum auf. Anschlie­ßend wird das Are­al mit einem spe­zi­el­len Licht bestrahlt. Hier­zu steht in unse­rer Pra­xis eine moder­ne LED-Lam­­pe zur Ver­fü­gung, die mit einem brei­tem Licht­spek­trum nahe­zu schmerz­frei gro­ße Haut­flä­chen in kur­zer Zeit behan­deln kann. Die Lam­pe „ver­brennt“ nun aus­schließ­lich die ent­ar­te­ten Zel­len, wel­che die Sub­stanz auf­ge­nom­men haben. Die gesun­den Nach­bar­zel­len blei­ben ver­schont. Die Metho­de ist  also sehr selek­tiv, es wer­den nur die Area­le behan­delt, die auch tat­säch­lich betrof­fen sind. Die eigent­li­che Bestrah­lung dau­ert dabei 45–60 Minu­ten.   Als Neben­wir­kun­gen tre­ten Rötun­gen, Krus­ten­bil­dun­gen und Haut­emp­find­lich­kei­ten auf, die nach weni­gen Tagen verschwinden.

Posi­ti­ver, kos­me­ti­scher  Neben­ef­fekt ist eine Ver­jün­gung des Haut­bil­des, da auch die von der Son­ne ver­ur­sach­ten Alte­rungs­pro­zes­se geglät­tet wer­den können.

Nach weni­gen Stun­den bis Tagen wird sich das behan­del­te Are­al röten (1–2 Wochen), anschwel­len (2–4 Tage) und es kön­nen Farb­än­de­run­gen auf­tre­ten (2 — 4  Wochen). Die­se Reak­ti­on ist erwünscht. Nach der Behand­lung müs­sen die bestrahl­ten Area­le für 1 Tag licht­dicht, z.B. mit einer Müt­ze oder einem Hut, abge­deckt wer­den. Nach kur­zer Zeit ent­zün­den sich die behan­del­ten Zel­len und wer­den lang­sam als Schorf abge­sto­ßen. Die Abhei­lung erfolgt nar­ben­frei bei einem opti­ma­len kos­me­ti­schen Ergeb­nis.  Bei leich­ten akt­i­ni­schen Kera­to­sen rei­chen ein bis zwei Sit­zun­gen aus, bei aus­ge­präg­ten Befun­den sind gele­gent­lich wei­te­re Sit­zun­gen not­wen­dig. Eine Kon­troll­un­ter­su­chung ist ca. 3 Mona­te nach einem Behand­lungs­zy­klus vor­ge­se­hen. Rezi­di­ve sind auch bei die­ser The­ra­pie­form mög­lich, jedoch sel­te­ner und weni­ger aus­ge­prägt als bei ande­ren Therapien.

Zusam­men­fas­sung

Unge­fähr­li­che Bestrah­lung mit künst­li­chem Tages­licht nach Auf­tra­gen eines Fotosensibilisators

Geziel­te Behand­lung von Haut­krebs­früh­for­men ohne Operation

Gro­ße Haut­flä­chen auf ein­mal behan­del­bar (Feld­the­ra­pie) unter Scho­nung der gesun­den Haut

Kur­ze Behand­lungs­zeit: eine Stun­de Ein­wir­kung + 40 Min. Bestrahlung

Schmerz­arm, man ist im Gegen­satz zu den ande­ren exter­nen The­ra­pien schnell wie­der gesellschaftsfähig

Spür­ba­re Ver­bes­se­rung des Haut­bil­des und der Hautstruktur

Kos­ten

Die Kos­ten wer­den von den pri­va­ten Kas­sen und der Bei­hil­fe über­nom­men. Liegt eine aner­kann­te, durch UV-Licht beding­te Berufs­er­kran­kung vor, wer­den die Kos­ten von der Berufs­ge­nos­sen­schaft über­nom­men. Für gesetz­lich ver­si­cher­te Pati­en­ten wird auf Wunsch ein indi­vi­du­el­ler Kos­ten­vor­anschlag erstellt.